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National-Bibliothek. ALGIER. 37. Route. 235

*Erzbischöfliche Palast (Archevêché; Pl. 1: C 2), der
schönste, nur wenig modernisierte Überrest der alten Jenina (Dje-
nîna
),
der 1516 durch Horuk Barbarossa (S. 231) gegründeten, im
Laufe der Jahrhunderte bis zu der Rue Jenina und Rue Socgémah
ausgebauten Residenz der Deys, an deren Stelle erst 1816 die Kasba
(S. 236) getreten ist. Eintritt, durch das Renaissance-Portal,
s. S. 230; Pförtner (concierge) am Eingang.

Der zweigeschossige schöne Hof, mit seinen auf schlanken gewundenen
Säulen ruhenden Hufeisenbogen, zeichnet sich durch seine harmonischen
Verhältnisse aus; die Wände sind mit mittelmäßigen Fliesen dekoriert,
beachtenswert das reiche schmiedeeiserne Gitterwerk der Fenster. An
das Obergeschoß, dessen Galerien in den Ecken vier kleine Kuppelräume
bilden, grenzen mehrere in der Pracht der Ausschmückung an den Alcázar
in Sevilla (S. 64) erinnernde Räume, mit überaus reicher Stuckdekoration,
zierlichen, zum Teil erneuten Fensterläden und schöner Felderdecke aus
Zedern- und Eichenholz. Der zur Kapelle umgewandelte Saal hat erheb-
liche
Veränderungen erlitten.

Die Kathedrale (Pl. 3: C 2; St-Philippe), an der Westseite
des Platzes, ein seit 1843 in einem seltsamen maurisch-romanischen
Mischstil aufgeführter dreischiffiger Bau, mit zwei minarettartigen
Türmen an der Fassade, hat die 1791 von Hassan Pascha (s. unten)
erbaute Ketschâwa-Moschee verdrängt. Die erste Kapelle enthält
die Gebeine des sog. Gerónimo, angeblich eines 1509 lebendig ein-
gemauerten
christlichen Arabers, um den sich ein förmlicher Le-
gendenkranz
gebildet hat.

Der Winterpalast des Generalgouventeurs (Palais d’Hiver du
Gouverneur; Pl. 21: C 2; Eintritt s. S. 230), von Hassan Pascha
(1791-99) erbaut, neben der Nationalbibliothek (s. unten) eines
der spätesten Denkmäler der maurisch-türkischen Kunst Algeriens,
ist für seine jetzige Bestimmung gründlich umgebaut und mit einer
neuen Fassade versehen worden; über dem alten Portal in der Rue
du Soudan Nr. 5 (jetzt Bureau arabe, S. 177) ein hübsches holz-
geschnitztes
Vordach; nebenan (Nr. 7) ein reiches Marmorportal.
Vom Dach guter Überblick über die Bautengruppe der Jenina.

Unweit nördl. von der Place Malakoff, in der Rue de l’Etat-
Major
, ist r. die S. 229 gen. Teppichknüpfschule. L., Nr. 12, die

Nationalbibliothek (Pl. 2: C 2), in dem ehem. Palast Musta-
pha
Pascha’s
(1799-1805). Eintritt s. S. 230. Konservator Maupas.

An den mit gekuppelten Säulen und Delfter Fayencen geschmückten
Eingangsraum (Skiffa) stößt l. der zweistöckige *Hof, von ähnlicher An-
lage
, wie der des Erzbischöflichen Palastes. In der Galerie des I. Stocks
Ansichten aus Alt-Algier (u. a. Beschießung der Stadt durch die eng-
lische
Flotte, 1824); von den beiden hier angrenzenden kleinen Lese-
zimmern
enthält das eine die wertvolle Sammlung arabischer, berberischer
und türkischer Handschriften (Besichtigung nur nach Rücksprache mit
dem Konservator Abdeltif). Wichtig auch die Urkundensammlung aus
der türkischen Zeit.

Sehenswert sind auch das früher ebenfalls zu der Jenina ge-
hörige
Gebäude der Bureaux du Gouvernement, Rue Bruce 10
(Zutritt nach Anfrage bei dem Sekretär des Generalgouverneurs),